MAZ: Mainzer Sportverein „Vorwärts Orient“ feiert 40-jähriges Bestehen

MAINZ – Iraner, Deut­sche, Fran­zosen, Italiener und Spieler vieler anderer Natio­na­li­täten sprinten über den Platz, kicken sich den Ball zu, schießen aufs Tor. Der Sport­verein „Vorwärts Orient“ feierte am Samstag mit einem Klein­feld­tur­nier sein vier­zig­jäh­riges Bestehen. Ein Schach­tur­nier, Kuche­nessen und Grillen rundeten das Programm ab, das auf dem Sport­platz in der Albert-Schweitzer-Straße stattfand.

„Vorwärts Orient“ nennt sich selbst „den etwas anderen Mainzer Sport­verein“. Was ihn von den übrigen Vereinen abhebt, ist zum einen der Name. Er habe schon öfter zu Verwir­rung geführt, erzählte Theo Krapp, Mitgründer von „Vorwärts Orient“.

„In den 70er Jahren war ich Mann­schafts­führer und manchmal, wenn ich vor einem Spiel mit dem Schieds­richter geredet habe, meinte der: ‚Sie spre­chen aber gut Deutsch‘.“ Offenbar hatten sich in der Grün­dungs­zeit viele nicht vorstellen können, dass ein Verein mit einem Namen wie „Vorwärts Orient“ von Deut­schen gegründet worden war. Orien­ta­listik-Studenten der Johannes Guten­berg-Univer­sität und Mitglieder der SPD-Nach­wuchs­or­ga­ni­sa­tion Jusos hatten sich zum Fußball­spielen zusam­men­getan. Zunächst kickte die Studen­ten­mann­schaft bei Klein­feld­tur­nieren. 1975 schlossen sich die Studenten dem Südwest­deut­schen Fußball­ver­band an. „Wir wollten auch auf großen Plätzen spielen“, begründet Krapp den Entschluss.

„In den 70ern war Multi-Kulti noch nicht so üblich“, erzählte der Vorsit­zende Josef Beck-Ohlen­schläger, der aus gesund­heit­li­chen Gründen nicht am Jubi­lä­ums­fest teil­nehmen konnte. „Aber wir waren damals der Verein mit den meisten Staatsangehörigkeiten.“

Heute über­wie­gend Iraner

Heute zählt „Vorwärts Orient“ 140 Mitglieder, unter ihnen Deut­sche, Grie­chen, Kana­dier, Italiener und Fran­zosen. Im Fußball seien über­wie­gend Iraner vertreten, berich­tete Shapour Falahat, der selbst aus dem Iran kommt und die Fußball­ab­tei­lung leitet. Fußball, Schach und Radsport seien die aktivsten Abtei­lungen, sagte Falahat. Die Sparten Basket­ball, Volley­ball und Brei­ten­sport gibt es bei „Vorwärts Orient“ auch.

„In unserer Satzung steht, dass wir eine multi­kul­tu­relle Gesell­schaft und Inte­gra­tion fördern wollen“, sagte Falahat. Das scheint zu klappen. Beim Turnier spielten neben „Vorwärts“-Mannschaften auch drei Teams des Flücht­lings­rats mit.

Quelle: www​.allge​meine​-zeitung​.de/​m​a​i​n​z​e​r​-​s​p​o​r​t​v​e​r​e​i​n​-​v​o​r​w​a​e​r​t​s​-​o​r​i​e​n​t​-​f​e​i​e​r​t​-​4​0​-​j​a​e​h​r​i​g​e​s​-​b​e​stehen

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