MAINZ – Schon seit 1984 ist der „Vorwärts Orient“ im Schachsport aktiv. In den letzten Jahren widmete sich der Verein auch immer mehr der Jugendarbeit, jährlich nimmt der Verein deshalb auch an den Rheinhessischen Schulschachmeisterschaften teil. Dieses Jahr werden diese am Samstag, 30. Januar, ab 9.30 Uhr im Otto-Schott-Gymnasium in Gonsenheim, An Schneiders Mühle 1, ausgerichtet. Es werden über 30 Mannschaften und 140 Spielerinnen und Spieler aus ganz Rheinhessen erwartet. „Es sind alle Schulen von der Grundschule über die Gesamtschule bis zum Gymnasium vertreten“, sagt Stefan Ritzheim, Mitglied der Turnierleitung. Zwei Drittel der Teilnehmer seien aber im Grundschulalter. Die jungen Schachspieler kämpfen in verschiedenen Altersklassen um die Qualifikation für die Landesmeisterschaften.
Am Turnier werden auch einige Flüchtlinge teilnehmen, die der Vorwärts Orient über die Flüchtlingsunterkunft in der Zwerchallee ins Boot geholt hat. Dort bietet der Verein in Kooperation mit Juvente jungen Flüchtlingen einmal in der Woche einen Schachabend an. „Wir wollten den Flüchtlingen eine Ablenkung bieten“, erzählt Ritzheim. Für das Projekt, das Vorwärts Orient angestoßen hat, seien sogar Flyer in verschiedenen Sprachen gedruckt worden, um die Flüchtlinge auf den Schachabend aufmerksam zu machen. „Angefangen haben wir in der Woche vor Weihnachten“, sagt Ritzheim. Seitdem kamen bis zu 16 Flüchtlinge zum Schachabend. „Die Flüchtlinge haben dabei unterschiedliche Fachkenntnisse“, erklärt Ritzheim. Manche können schon sehr gut Schach spielen, andere würden aus Spaß einfach mal dabei sein wollen. Schon jetzt hat sich eine Gruppe junger Armenier zusammengefunden, die auch direkt Vereinsmitglieder wurden. Diese fünf Kinder verstärken inzwischen die Reihen der Jugendmannschaften.
„Der Schachabend kommt bei den Flüchtlingen gut an“, meint Ritzheim. Schon immer spielten in der Schachjugend des Vorwärts Orient viele Kinder mit Migrationshintergrund. Ritzheim freut sich, dass jetzt auch Flüchtlingskinder den Verein bereichern würden. „Die Kinder verstehen sich gut, unabhängig von ihrer Herkunft.“ Es gebe keine Cliquenbildung oder Ausgrenzung unter den Kindern und Jugendlichen. „Es ist schön, dass der Zusammenhalt zwischen den Kindern so gut ist.“
Artikel aus der Mainzer Allgemeinen Zeitung vom 28.01.2016