2. Frauenbundesliga – Auftakt in Deizisau

2. Frauenbundesliga – Auftakt in Deizisau

Ein Bericht von Verena Rotermund

Erfolg im Leben ist etwas Sein, etwas Schein und sehr viel Schwein.“ (Philip Rosenthal)

Am Samstag, 6. November, war es soweit: Werner sammelte seine hoch motivierten Orientalinnen am Mainzer Hauptbahnhof ein und ab ging es nach Deizisau bei Stuttgart zum ersten Bundesligawochenende der Saison. Nachdem Anja von der freundlichen Stimme ihres Navis durch halb Mainz geschickt wurde, fanden wir doch noch die Autobahn und so kamen beide Autos zwar reichlich knapp, aber dennoch pünktlich am Deizisauer Spielort an. Ein wenig beengt war der Spielort unter den Dachschrägen des Deizisauer Polizeimuseums schon, aber der Flair der hochklassigen Liga und Werners vorzügliche Blaubeermuffins in Glückskäferform entschädigten uns sogleich. Sicherlich trug auch der sehr schöne Artikel in der Mainzer Rheinzeitung zu unserer Motivation bei. (Siehe unten)

Die Mannschaft wurde von Spielleiter Sven Nodes mit der Mitteilung überrascht, dass die Deizisauer Spielerin einige Tage zuvor ein Kind zur Welt gebracht habe und somit das Brett kampflos gegeben würde. So hatte Verena frei und die Orientalinnen ihren ersten Brettpunkt in der Tasche. Deizisau, leicht ersatzgeschwächt, wurde dieser Ausfall jedoch zum Verhängnis: Anja (Kompliment für ihren hervorragenden Einsatz als Fahrerin und Spielerin trotz Schwangerschaft) sorgte für einen weiteren Punkt durch Mattsetzen der Gegnerin auf e1 und Esther nahm nach zweimaligen Bitten der Gegnerin ein Remis an. Nachdem Annelen an Brett 1 gegen eine sehr starke Gegnerin und ebenso Ketsarin die Waffen streckten, musste Helen an Brett 3 gegen Simona Gheng sehr genau spielen, um in einem Turmendspiel mit Wenigerbauern das Remis zu halten.  Das tat sie auch.  84 Züge musste sie sich quälen, aber es lohnte sich. Ein überraschender, wenn auch von ein wenig Glück durch den kampflosen Sieg bestimmter Erfolg, der uns zu einem ersten, wichtigen Mannschaftspunkt verhalf und möglicherweise  so ein erster Schritt zu einem eventuellen Klassenerhalt in der 2. Bundesliga sein könnte.Vorsichtig optimistisch ausgedrückt.

So gestärkt durch den Erfolg gegen eine Mannschaft, die zu den Favoriten der Liga zu zählen ist, saßen die Orientmädels am Sonntag an den Brettern. Anja durfte Pause machen und Nina Baier, die von Werner am Morgen in Mannheim eingesammelt wurde, hatte ihren ersten Einsatz. Nachdem wir uns die ersten 2-3 Stunden tapfer geschlagen hatten, sah Verena mit Schrecken wie sich am 1. Brett bei Annelen ein Drama anbahnte. Die Tochter von Arthur Jussopow, Ekatarina, holte zu einem mächtigen Turmschwenk von b5 nach h5 aus, um ein schulbuchmäßiges Angriffsmanöver über die Diagonale a1 - h8 anzusetzen. Währenddessen fand auch die Autorin des Artikels in einem bis dahin sauber gespielten Grand Prix-Angriff mit Figurenopfer gegen Bauern und gutem Angriff im 13. Zug, statt des angedachten Angriffs, einen der schlechteren, viel zu verhaltenen Züge. Somit wandte sich ihre Stellung allmählich zum Negativen. Esther schaffte wieder ein Remis, während Helen, Nina und Ketsarin langsam aber sicher auf eine Niederlage zusteuerten.

Kurz nacheinander fielen die orientalischen Könige und die haushohe Niederlage schmerzte eine Weile. Doch der alte Orientoptimismus gewann schnell wieder die Oberhand. Denn schließlich hatte man am Vortag Unerwartetes geleistet. So kann man sich  auf das nächste orientalische Spiel am 1. Dezemberwochenende bei Schott freuen. Wadgassen und Heidelberg Handschuhsheim werden dann unsere Gegnerinnen sein. Hier noch einen Mannschaftssieg einzufahren wäre toll, dann könnte der Klassenerhalt schon fast geschafft sein. Fans und Sympathisanten sind herzlich willkommen.

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