2. Bundesliga Damenmannschaft am 4. und 5. Dez.

Ausge­las­sene Chancen und die „Rote Laterne“
Ein Bericht von Verena

Mit einem kleinen Hoff­nungs­schimmer gingen die Orien­ta­linnen in das 2. Bundes­li­ga­wo­chen­ende, das diesmal in Mainz stattfand.

Die Mann­schaften des Sk 1879 Heidel­berg-Hand­schuh­sheim und SF Wadgassen /​ Differten zählten zu den Schwä­cheren der Liga. Die Heidel­ber­ge­rinnen mussten ihr 5. Brett frei­lassen, so stand es am Samstag 1:0 aus Orient­sicht. Dennoch saßen an den ersten drei Bret­tern Ü 2000er. Annelen und Verena hatten es sogar mit WIMs (Frauen Inter­na­tio­nale Meister) zu tun. Helen, geschwächt durch eine starke Erkäl­tung, spielte die fran­zö­si­sche Vertei­di­gung, Ketsarin setzte voll auf Angriff und Nina, die kurz­fristig für Anja einge­sprungen war, wickelte in eine leicht bessere Stel­lung gegen die Tochter der WIM Silber­mann ab. Annelen konnte in ein beacht­li­ches Remis gegen ihre Elo-mäßig deut­liche stär­kere Gegnerin errei­chen, während Verena leider das sehr gute Figu­ren­opfer in der Eröff­nung verwarf und ihre Stel­lung  „syste­ma­tisch“ verschlechterte.

Nina gewann ihr Endspiel souverän. Verena, Helen und Ketsarin mussten nach hartem Kampf die Waffen stre­cken, so dass leider ein halber Punkt zum erhofften 3:3 fehlte. Bedenkt man jedoch die DWZ-Diffe­renz von mehreren Hundert DWZ-Punkten, kann man mit diesem Ergebnis eigent­lich zufrieden sein, auch wenn es die Mann­schaft in der Tabelle nicht weiter­bringt. An Kampf­geist hat es den orien­ta­li­schen Spie­le­rinnen zumin­dest nicht gefehlt …

Am Sonntag schien uns das Glück erneut hold zu sein: Wadgassen Differten musste das 1. Brett frei­lassen, die stärksten Spie­le­rinnen fehlten, so dass nur an Verenas und Helens Bret­tern „fast 2000er“ saßen. Zunächst entwi­ckelte sich das Spiel vorteil­haft für uns: Verena hatte sich am Abend mit Schach­vi­deos von GM Kinder­mann auf genau die Vari­ante vorbereitet,
die aufs Brett kam und errang deut­liche Eröff­nungs­vor­teile. Helen fand mit Weiß die rich­tige Antwort auf eine Gambit­va­ri­ante in der skan­di­na­vi­schen Eröff­nung. Auch Ketsarins Vorbe­rei­tung schien einzu­schlagen. Esther verwi­ckelte sich in posi­tio­nelle Probleme gegen Damen­in­disch, konnte aber ihre Stel­lung konso­li­dieren und ins Remis abwi­ckeln. Beate hielt am 6. Brett lange mit, musste aber irgend­wann gegen ihre ca. 270 Punkte stär­kere Gegnerin aufgeben. Wieder fand Verena nicht die rich­tigen Angriffs­züge und überzog die Stel­lung mit einem Bauern­opfer. Dies erlaubte ihrer Gegnerin wieder ins Spiel zu kommen. In einem drama­ti­schen Zeit­not­kampf konnte. Verena dennoch einen starken Angriff aufbauen. Hier wären aber noch zwei posi­tio­nelle Züge notwendig gewesen, um einen Sieg einzu­fahren. Der Plan, den feind­li­chen König in ein Matt­netz zu treiben, schei­terte an einem
falsch berech­neten Zug. Viel­leicht verzeihbar, da es eine sehr umfang­reiche Kombi­na­tion war. Helen musste leider ihren hervor­ra­genden Springer in einem vorteil­haften Endspiel tauschen und kämpfte letzt­end­lich ums Remis, was ihr auch gelang.

Erneut schei­terten die Orient­le­rinnen knapp mit 2,5: 3,5. Bedau­er­lich übri­gens, dass sich nur sehr wenige heimi­sche Zuschauer einfanden. Schieben wir es auf den Vorweih­nachts­stress und freuen uns auf mehr Inter­esse bei unserem Heim­spiel am 8. Januar gegen Schott.  Die Klasse zu halten, ist nur noch durch Siege gegen Schott im 3. Bundes­li­ga­wo­chen­ende und mindestens
ein Remis gegen Augs­burg oder München im Februar möglich. So wird unser Hoff­nungs­schimmer, ein weiteres Jahr in der Bundes­liga zu spielen, zwar immer kleiner, ist aber nicht erlo­schen. Schließ­lich kann auch eine „Rote Laterne“ leuchten … alle Ergeb­nisse und Tabelle : 2. Bundes­liga Süd Frauen

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